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Das Bad unterm Dach – Behaglichkeit und viel Platz

Wie sieht es in vielen Häusern unter der Dachschräge aus – wie in einer Rumpelkammer? Jahrelang wurden alle möglichen ausrangierten Dinge dort abgestellt: von der Babykleidung bis zum nicht mehr benötigten Spielzeug, da die Kleinen ohnehin zu viel davon haben und gar nicht mehr wissen, womit sie spielen sollen. Außerdem die alte Nähmaschine, der defekte Fernseher und Omas alter Rollator.

Doch was tun, wenn man neuen Platzbedarf hat, um sich einen Wunsch zu erfüllen? Die heranwachsenden Nachkommen machen noch keine Anstalten, das Haus zu verlassen und die Mutter würde dies ja eigentlich auch noch gar nicht so gerne sehen.

Zur Schaffung neuen Raumes bieten sich der Keller oder der Dachboden an. Doch bei näherer Betrachtung scheidet der Keller aus, denn neben der Garage, dem Hauswirtschaftsraum und dem Technikraum bietet sich kaum noch freie Fläche an. Es verbleibt das Dachgeschoss als Lösung. Aber wie vorgehen, wenn man nur in der Mitte aufrecht gehen kann?

Genau diese Frage beschäftigte die angehenden Bauherren. Ihr Wunsch war ein großzügiges Schlafzimmer mit anschließendem Bad und separatem WC unter dem Dach – eine Verschmelzung von zwei Wohneinheiten zu einem Wohnbad.

Die Bauherren sind Inhaber einer kleinen, aber achtsamen IT-Firma im Westfälischen. Sie baten den befreundeten Nachbarn, seines Zeichens Architekt, um Rat – er schuf die Pläne und besorgte die Baugenehmigung für den Ausbau des Dachgeschosses. Zuerst wurde der Dachstuhl mit einem 60 Zentimeter hohen Kniestock höher gesetzt, damit man sich ohne Probleme darin erhobenen Hauptes aufhalten kann. Für die Badplanung beauftragten die Bauherren ein ihnen bekanntes Unternehmen in Dortmund.

Die Wünsche waren schnell artikuliert: Es sollte ein heller, geräumiger Raum werden, der das Schlafzimmer und das Hauptbad aufnimmt. Der ca. 40 Quadratmeter große Raum sollte durch einen maßgefertigten Kleiderschrank eine thermische Trennung bekommen, Der Schrank ist teilweise von beiden Seiten bestückbar. Dahinter sollte das Bad eingebracht werden.

In dem kontrastreichen, aber überwiegend weiß gehaltenen Badezimmer wurde direkt hinter dem Schrank die frei stehende, an eine Trennwand angelehnte Wanne mit passenden Wannenarmaturen installiert. Und hinter der Trennwand zeigt sich nicht nur der große Waschtisch: Hier ist Platz für viel Stauraum, für zwei Aufsatzwaschbecken mit Wandarmaturen und den gleich breiten, fast wandbündig eingebauten Spiegelschrank darüber. Der abgesetzte Duschplatz mit großer Kopf- und Schlauchbrause ist raumhoch gefliest. Die bodengleiche Dusche mit in dem Boden integrierter Ablaufrinne wurde wegen des Spritzwassers raumhoch mit einer Glasabtrennung abgetrennt.

In einem weiteren kleinen Raum – mit einer fast unsichtbaren Schiebetür abgetrennt – findet sich die WC- und Bidet-Anlage. Eine sympathische und ergonomische Aufteilung: Sie wird allen Bedürfnissen gerecht.

Weitere Highlights sind die in die Wand eingebauten beleuchteten Ablagenischen im Bereich der Wanne, der Dusche und dem WC. Der übergroße drehbare LCD-Fernseher an der Wand ist von der Wanne und vom Bett aus bedienbar. Der gesamte Raum wurde über ein Bus-System verkabelt. So können ein Musik- und Videoserver, eine volle WLAN-Ausstattung, eine imposante Beschallungsanlage sowie iPod- und iPhone-Dockingstationen im Schlafzimmer und an mehreren Stellen im Bad installiert werden.

Alle Böden, außer der geflieste Duschbereich, wurden mit Landhausdielen ausgelegt, um den Wohncharakter zu erhalten. Damit hat das Dachgeschoss eine wirklich sinnvolle Nutzung erfahren, was dem gesamten Ambiente des Hauses zugute kommt.

 

Text | jürgen Brandenburger

Wanne: Scoop, Falper, www.falper.it
Armaturen: Vola, www.vola.de
Kopfbrause, Hansgrohe, www.hansgrohe.de
Wandhängendes Tiefspül-WC: Duravit, www.duravit.de
Fliesen Feinsteinzeug: Boden, grau 90 x 90 cm, Wand 90 x 30 cm
Bus-System: Busch-Jaeger, www.busch-jaeger.de
Parkett: Mafi, www.mafi.at
Leuchten: Tobias Grau, www.tobias-grau.com

Planung & Ausführung | Steinrücke FSB GmbH, www.steinruecke.net