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Prima Klima dank schlauer Wohnraumlüftung

Feuchtigkeit im Bad

2002 ist die deutsche Energieeinsparverordnung (EnEV) in Kraft getreten. Seit diesem Zeitpunkt gilt für alle Neubauten sowie für umfangreiche Modernisierungen, dass Gebäudehüllen luftdicht abgedichtet werden müssen (§ 6 EnEV). Somit entsprechen heute mehrfachverglaste Fenster ebenso wie das Dämmen von Fassade und Dach der gängigen Praxis. Die Wärme bleibt im Haus und der Energieverbrauch sinkt. Mit ihm nimmt allerdings auch die Qualität der Innenluft ab.

Für Raumhygieniker ein ernstzunehmendes Problem. Schadstoffe aus Teppichen, Farben oder Möbeln reichern sich in der Wohnung an. Dazu kann Wasserdampf, vor allem aus Küche oder Bad, schlechter abziehen. In der Folge drohen Beeinträchtigungen der Gesundheit, wie Reizungen der Atemwege, Allergien und Schimmelbildung.

Während in nicht modernisierten Altbauten ein Luftaustausch von bis zu zwei Raumvolumina pro Stunde stattfindet, wird die Innenluft in Niedrigenergiehäusern stündlich nur etwa zu 50 Prozent ausgetauscht. Allein ein Vierpersonenhaushalt gibt aber täglich rund zwölf Liter Feuchtigkeit in Form von Wasserdampf an die Raumluft ab. Um die dabei entstandene Raumfeuchte ausreichend zu reduzieren, müsste die Luft alle zwei Stunden komplett ausgetauscht werden. Deshalb verlangt die EnEV, einen Mindestluftwechsel in Wohnungen sicherzustellen. Auf welche Weise dieser aber umgesetzt werden soll, bleibt offen. Klar ist nur, über eine reine Fensterlüftung ist der Luftaustausch bei dem heutigen Lebens- und Arbeitsrhythmus kaum möglich. Dieser Auffassung folgen auch zahlreiche Gerichtsurteile, die bereits ein zweimaliges Stoßlüften als unzumutbar bezeichnen. Damit scheinen das Abdichten von Gebäuden und ein ausreichender Luftwechsel zunächst unvereinbar.

Intelligente Belüftungssteuerung als Lösung

Auf diese Widersprüchlichkeit reagiert die im Mai 2009 in Kraft getretene Lüftungsnorm DIN 1946-6. Für Neubauten wie auch für umfangreiche Sanierungen von Ein- und Mehrfamilienhäusern nach Austausch von mehr als einem Drittel der Fenster bzw. der Abdichtung des Daches von mehr als einem Drittel muss ein genormtes Lüftungskonzept erstellt werden. In welchem Umfang dieses umgesetzt werden muss, regeln vier Stufen: 1. Lüftung zum Feuchteschutz, 2. reduzierte Lüftung, 3. Nennlüftung, 4. Intensivlüftung. Eine intelligente Belüftungssteuerung für den Privat- wie auch den Objektbau gewährleistet komfortabel und unabhängig der KNX-Klimasensor.

Klimasensor als Frischluftgarant

Er misst den Kohlendioxidgehalt der Luft, die relative Luftfeuchte und die Raumtemperatur. Sind die voreingestellten Grenzwerte überschritten, werden Fensteröffner oder Belüftungsanlagen angesteuert und in Betrieb gesetzt. Belüftungssysteme mit Wärmerückgewinnung sind auch unter energiewirtschaftlichen Aspekten interessant. Neben einer Verbesserung der Luftqualität wird durch die Nutzung von Wärme aus Abluft Energie eingespart. Im Vergleich zu Klimaanlagen in Autos sind die Wohnungslüftungsanlagen weit höheren Standards unterworfen. Bedenken, dass Lüftungsanlagen das „Sick Building Syndrom“ fördern könnten, sind damit unbegründet, zumal die Anlagen filtergereinigte Luft in das Gebäude führen. Die sogenannte „Gebäudekrankheit“ beschreibt den Umstand, dass Menschen, die sich längere Zeit in einem klimatisierten Gebäude aufhalten, über Kopfschmerzen oder Unwohlsein klagen. Die Ursache der Beschwerden aber ist unklar. Ein konkreter Zusammenhang mit Schadstoffen ließ sich nicht nachweisen (Quelle: ProKlimA-Studie 1994 bis 2000). Ist keine Belüftungsanlage vorhanden, bietet sich die Kombination von KNX-Klimasensor und LED-Ampelsignal an. Dieses zeigt durch den Farbwechsel von Grün auf Rot, ob Fenster zum Lüften geöffnet werden sollten.

Hygrostat: Wächter des Raumklimas

Herrscht Hochbetrieb in Küche und Bad, wirkt ein Hygrostat den entstehenden Lastspitzen entgegen. Über ein integriertes Sensormodul misst er Luftfeuchtigkeit und Raumtemperatur. Daraus wird der optimale Feuchtigkeitsgehalt der Luft in Abhängigkeit zur herrschenden Raumtemperatur errechnet. Wird dieser Sollwert überschritten, schaltet das Hygrostat Geräte zur Entfeuchtung, wie Ventilatoren oder automatische Fensterantriebe, ein. Schädlicher Schimmelbildung wird so vorgebeugt. Der Hygrostat und der KNX-Klimasensor, in Verbindung mit modernen Belüftungssystemen oder LED-Ampelsignal, gewährleisten ein gesundes Raumklima – komfortabel und beständig.

Alle Abbildungen | Jung, www.jung.de