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Stimmungsvoll & emotional | Gewölbe-Bar im Backsteinlook

Licht erzeugt eine emotionale Stimmung und genau diese zeichnet eine Bar aus. Neben guten, geistreichen Gesprächen, gepflegten Getränken und kleinen Bistro-Appetithäppchen braucht es eine ansprechende Lichtarchitektur, um die Gäste immer wieder zum Kommen zu animieren.

Eine gute Lichtarchitektur kommt besonders zur Geltung, wenn die stimmungsvoll illuminierte Bar in außergewöhnlichen Räumlichkeiten untergebracht ist – wie hier in zwei zusammengelegten Ziegel-Kellergewölben im Untergrund eines ehemaligen Palastes und heutigen Fünf-Sterne-Hotels.

Der einzigartige, etwa 250 Quadratmeter große Raum besteht aus zwei unterirdischen dunklen Gewölben, die vor mehr als 150 Jahren aus Ziegeln erbaut wurden und als Abstellkammern für vielerlei Dinge Jahrzehnte über zweckentfremdet genutzt wurden, bis der Designer und Architekt Franz Schmidt das Potenzial entdeckte und eine umfassende Sanierung initiierte.

Die Bar kann vielseitig genutzt werden, tagsüber als Snack- und Cocktailbar, als Café mit Kuchen und diversen Kaffee- und Teesorten sowie abends als Nachtbar mit einer lysergischen Tanzfläche oder mit Klavierbegleitung – je nach Lust und Laune der Gäste. Dieses Bedürfnis nach Transformation und die geheimnisvolle Atmosphäre inspirierten das Designteam zu einem Ort, der eng mit Mysterien verknüpft scheint und an dem Magie und optische Illusionen eine große Rolle spielen.
Der Schlüsselaspekt des Projekts war die Verwendung von zwei die Sinne ansprechenden Elementen. Die Spiegel, die an beiden Enden jedes Gewölbes angebracht waren, erzeugen eine optische Illusion, die als „Endlosspiegel“ bezeichnet wird. Wenn zwei Spiegel gegenübergestellt werden, wird das reflektierte Bild, das Abbild des Gewölbes, durch die Spiegelung eines Spiegels unendlich. Diese Effekte verwandeln die Gewölbe in endlose Tunnel.

Ein weiteres Highlight ist die wechselnde Beleuchtung. An der Achse der beiden Gewölbe wurden zwei dynamische LED-Leuchtkörper in Längsrichtung zwischen den aufgehängten Akustikpaneelen installiert, die je nach gewähltem Szenarium die Geschwindigkeit des Lichtwechsels und die Lichttemperatur respektive die Farben ändern. Die Bar-Theke funktioniert ebenfalls wie ein Leuchtkörper und bietet ein warmes, feuerfarbenes Licht, das als Grundlage für die gesamte Beleuchtungsintensität in den Gewölbeoberflächen dient.

Text | Jürgen Brandenburger
Fotografie | Adrià Goula

Architekten | Oliver Franz Schmidt,
Natali Canas del Pozo und Lucas Echeveste Lacy, www.elequipocreativo.com
Designer | Alberto Caiola, www.albertocaiola.comAlberto Caiola wurde bei den „Frame Awards 2019“ als aufstrebender Designer des Jahres ausgezeichnet. Philippe Starck, MINI Living und Faye Toogood haben unter anderem die Frame Honorary Awards erhalten.