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La Maison – Haus mit Fernsicht

Auf einem Hochplateau-Hanggrundstück am Stadtrand von Genf entstand ein zweigeschossiges Flachdachdomizil, das einen unverbaubaren, weit reichenden Ausblick auf die Stadt, den Genfersee und in die Alpen bietet. Genf, in der französischen Schweiz unweit von Frankreich am Ausfluss der Rhone aus dem Genfersee gelegen, beherbergt international bedeutsame Organisationen, wie zum Beispiel die United Nations Organization (UNO), das Hauptquartier des UNO-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) oder die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Es grenzt schon an unwahrscheinliches Glück, in der stadtnahen Region ein 830 Quadratmeter großes Grundstück in einer Toplage mit absolut herrlicher Aussichtslage zu erwerben.

Solche Grundstücke sind begehrt, über den Kaufpreis spricht man nicht.

Dieses Grundstück sollte mit besonderer Aufmerksamkeit für die Aussicht bebaut werden. Eine nord-südliche Ausrichtung des Hauses gewährleistet die optimale Lichtausbeute und die beste Fernsicht. Ausgehend von einem zentralen zweistöckigen Block mit auskragendem Anbau, der sich auf drei Ebenen zur Hangseite hin erschließt, entstand ein Grundriss mit insgesamt 240 Quadratmetern Wohnfläche, etwa 100 Quadratmetern Nutzfläche und einer Doppelgarage.

Die Zufahrt und der Haupteingang mit einem großen Glaselement befinden sich auf der Nordseite des Hauses. In einem zweigeschossigen Eingangsbereich mit offenem Holzkamin begrüßen die Besitzer ihre Gäste. Von hier führt eine mit grauem Quarzitstein geflieste Betontreppe mit profillosem Glasgeländer in die obere Ebene und in den Keller. Ein weiterer Eingang führt von der Garage über eine Außentreppe auf die Hangseite des Grundstücks, ebenfalls direkt in den Eingangsbereich.

Wohn- und Esszimmer bilden zusammen mit der offenen Küche mit frei stehendem Küchenblock eine ineinanderfließende Einheit. Kinderschlafzimmer, Gästebereich, ein Badezimmer sowie ein separates Tages-WC sind ebenfalls auf dieser Ebene angesiedelt. Alle Zimmer bieten über die bodenebenen, raumhohen Holz-Schiebefensterelemente einen Austritt auf die umlaufende Terrasse, die auch das begrünte Dach der Garage mit einbezieht. In der oberen, dritten Ebene befinden sich die elterlichen Räumlichkeiten mit Hauptschlafzimmer, einem begehbaren Schrank mit verschiedenen Zonen für sie und ihn, einem großen Badezimmer mit in den Boden eingebauter Badewanne sowie einem Büro direkt in der Galerie.

Alle technischen Räume, der Hauswirtschaftsraum, ein Hobby- und ein Fitnessraum sowie eine Wellnessoase mit Trocken- und IR-Kabine, die zum Verweilen einlädt, Dampfbad, Duschen, WC und Ruheraum sind im Keller untergebracht. Die Gebäudestruktur besteht aus Stahlbeton als Fundament, worauf auch statische Betonsäulen die weiteren Ebenen tragen. Die Wände bestehen aus zwei Reihen Ziegelsteinen, in deren Mitte die Isolierung eingefügt wurde. Die Wände sind innen glatt verputzt und weiß gestrichen, die Decken zusätzlich mit Gipskartonplatten beschichtet, verspachtelt und mit glattem Vlies tapeziert, anschließend wurde noch ein weißer Streichputz aufgetragen. Die raumhohen Holzfenster sind zweifach verglast, die maßgefertigten Holzpaneele führen den Holzcharakter sowohl an den fensternahen Wänden der Innenräume als auch außen weiter, was dem gesamten Ambiente einen gemütlichen und wohnlichen Charakter verleiht.

Eine emotionale Lichtarchitektur, die über ein KNX-Bus-System gesteuert wird, setzt das Haus bei Dunkelheit in Szene. In einem Homeserver werden alle Informationen gespeichert, in jedem Raum können die zentral abgelegten Multimediadateien abgerufen und über die zentrale Beschallungsanlage abgespielt werden. Die Fenster sind alle mit elektrischen Alurollläden ausgestattet, die sich nach einem festgelegten Zeitschema, auch bei Abwesenheit der Besitzer, schließen lassen. Der Garten ist pflegeleicht angelegt, viele Pflanzgefäße aus Cortenstahl wurden mit Bäumen und Sträuchern bepflanzt und dienen gleichzeitig der Abstützung des abschüssigen Geländes. Alle Flachdächer sind begrünt. Das Haus wird über eine baulich vorgeschriebene Zwangsbelüftung und eine Fußbodenheizung temperiert, die ebenfalls in jedem Raum individuell geregelt werden können.

Text | Jürgen Brandenburger
Fotografie | Andrea Martiradonna

Damilano Studio Architects, www.damilanostudio.com

Architekt | Duilio Damilano
Mitarbeiter | Architekten
Enrico Massimino und Alberto Pascale