Ein Fenster zum Ozean
Maritimes Museum & Forschungszentrum
Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten ist für architektonische Überraschungen gut. Komplexe und extravagante Architekturobjekte wurden hier verwirklicht, wie Burj Khalifa, das höchste Bauwerk der Welt, Burj al Arab, eines der luxuriösesten Hotels weltweit, oder Palm Jumeirah, die große künstliche Insel. Nun kommt ein weiteres Objekt hinzu: das Maritime Museum & Forschungszentrum. Die Stadt und das Meer stehen im ständigen Dialog miteinander, bewegen sich aufeinander zu, sie verschmelzen zu einem Gebilde, wie bei dem neuen Vorhaben. Das 41 000 Quadratmeter umfassende Objekt ist auf einem breiten öffentlichen Platz so konzipiert, dass ein Teil des Gebäudes als Fortsetzung und Übergang im Meer versinkt.
Die scharfkantige Form des Baukörpers erzeugt einen perspektivischen Fluchtpunkt: Die Blick- und Laufrichtung der Besucher fokussiert sich auf das Museum. Mit dieser einladenden Form werden die Besucher zum Eingang gezogen.
Das Museum selbst ist ein Artefakt, eine künstliche Unterwasserumgebung unter einem riesigen Glasdach, das die maximale Sicht auf das Meer gewährleistet und das Gefühl vermittelt, die Besucher seien Taucher auf dem Meeresboden. Durch die im Museum behandelten maritimen Themen und die Kombination mit atemberaubenden Unterwasseransichten reflektiert das Museum seine funktionale Bestimmung. Bauform und Baukörper erinnern jedoch auch an ein Schiff auf hoher See und wecken die Lust am Reisen auf dem Wasser. Der Innenraum wird durch kaskadierende Plattformen organisiert, die sich sukzessive und kontinuierlich weiterentwickeln, sodass sich den Besuchern ein Panorama auf das gesamte Museumsinterieur öffnet, das sich unter einem riesigen „Wasserdach“ erstreckt. Die großzügige Innenhöhe ermöglicht den Blick auf bedeutende Sammlungen von Artefakten, Zukunftstechnologien, originale U-Boote, alte Schiffsbauten, bedeutende Kunstwerke, prähistorische Funde und vieles mehr.
Text | Jürgen Brandenburger
Fotografie und Rendering | Studio Niko Kapa