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Der Monolith

Massive Wanne aus Lavastein, mitten in einem Kieselsteinbecken mit Wasser

Massiv die Ausstrahlung, intensiv die Ruhe!

Es war an der Zeit, das 1980 erbaute Holzfertighaus zu sanieren. Und wenn man schon damit anfängt, sagte sich der ledige diplomierte Sozialpädagoge und Psychotherapeut, dann richtig und alles auf einmal. Gesagt, getan: Das Haus wurde generalsaniert. Es bekam ein neues Dach, eine Außendämmung mit Fassadensanierung, neue Holzfenster und Haustüren, eine komplett neue Elektroinstallation, sanierte Sanitärräume sowie eine neue Heizung und frische Boden- und Wandbeläge.

Auf 180 Quadratmetern Wohnfläche wurde fast alles umgekrempelt und erneuert. So entstanden im Untergeschoss ein Gästebereich mit Gästezimmer, Bad und WC, im Erdgeschoss ein offener Wohn-, Ess- und Kochbereich, ein WC und das Hauptbad mit Sauna und Ruhezone, im Obergeschoss Schlafraum mit Ankleide, ein WC und der Arbeitsbereich.

Mit der neuen Grundrissaufteilung richtete der Eigentümer eine circa 42 Quadratmeter große Wellnesszone ein, in deren Mittelpunkt die 1,5 Tonnen schwere monolithartiger Badewanne ruht. Wie bekommt man eine so schwere Wanne an ihren ausgewählten Platz? Dies war der Dreh- und Angelpunkt aller Überlegungen, so der Badplaner. „Wir mussten eine Außenwand einreißen und das tonnenschwere Unikat mit einem Portalkran, Gabelstapler und Hubwagen zentimetergenau an die vorgesehene Stelle wuchten. Ein späteres Verschieben wäre unmöglich gewesen und wir waren alle froh, als die Wanne perfekt positioniert war.“ Der Bodenbereich der Wanne musste statisch genau berechnet werden. Um eine sichere Statik zu gewährleisten, wurden unsichtbare Stahlträger unter dem Standort der Wanne eingezogen. Die Wanne aus Lavastein ist ein Unikat und eine handwerkliche Meisterleistung, sie wurde händisch ausgemeißelt und innen geschliffen, wodurch die Wanne eine außergewöhnlich hautangenehme Haptik erhielt. Und ist der massive Stein erst einmal mit warmem Badewasser gefüllt, erwärmt er sich schnell und kühlt auch nicht so schnell wieder aus. Die Wanne selbst steht wiederum in einem Wasser-Kiesbecken mit unsichtbarem Bodenablauf. Das Becken wurde so konzipiert, dass es mit oder ohne Wasser ein weiteres Highlight darstellt in diesem ohnehin an Augenweiden reichen Bad.

Ein Steg über dem Kiesbecken aus Massivholz verbindet die einzelnen Bereiche: die Sauna, den Waschtisch, den Dusch- und Badebereich und die vor der Wanne vorgesehene Ruhezone. In Sichtweite der Badewanne wurde ein großer multimediafähiger Flachbildschirm in eine Wandnische eingelassen, der mit einem mit Riemchen verkleideten, auf Rollen geführten Schiebeelement verdeckt werden kann.

Hinter der opulenten Wanne folgt die ebenso opulente bodengleiche 180 mal 280 Zentimeter große Dusche. Wegen der außerordentlichen Größe des Duschbereiches konnte auf eine Duschabtrennung verzichtet werden. Ausgestattet mit einer Schlauch- und einer in die Decke eingelassenen Kopfbrause, einer bodengleichen Wasserablaufrinne sowie einem eingebauten Nischenregal in dem weißen Pfosten steht einem prasselnden Duscherlebnis nichts mehr im Wege. 

Direkt hinter der Dusche, mit Eingang auf der Vorderseite wurde eine großzügige Sauna mit Sanarium installiert. Mit einem Sanarium® bezeichnet man eine Sauna, die mit niedrigen Temperaturen von etwa 50 Grad Celsius und einer Luftfeuchtigkeit von circa 50 Prozent betrieben wird. Meistens wird ein Sanarium® in eine klassische Sauna mit eingebaut, sodass hier sowohl klassisch als auch sanft sauniert werden kann. Diese Art des Saunabadens beruhigt die Atemwege und schont den Kreislauf. Eine Farblichttherapie rundet die Ausstattung der Sauna mit ergonomisch geformten Holzbänken ab.

Direkt gegenüber der Sauna steht in einer Nische die Waschtischanlage. Auf dem maßgefertigten Waschtisch mit Unterzügen und einem an der Vorderseite angebrachten Handtuchhalter wurde ein Aufsatzwaschbecken installiert, darüber ein schmaler, auf voller Breite der Nische in die Wand eingelassener wandbündiger Spiegelschrank.

Alle Armaturen einschließlich der optisch gut passenden, frei stehenden Wannenarmaturen mit Schlauchbrause sind aus gebürstetem Edelstahl. Die Holzarbeiten, nicht nur im Bad, sind mit dem Ipe-Holz südamerikanischer Baumarten maßgefertigt und passend individuell entweder Nussbaumfarben gebeizt oder weiß gestrichen. Um Fugen weitgehend zu vermeiden wurden Wände und Boden mit 100 mal 300 Zentimeter großen Feinsteinzeugplatten maßgefertigt gefliest. Eine ausgefallene Beleuchtung mit vielen Spots und Fugenbeleuchtung sowie eine zentrale Beschallungsanlage runden den Ausstattungsreigen ab.

Ein sicherlich nicht alltägliches Wellnessbad, das besondere Ruhe und Gelassenheit ausstrahlt. Die Kombination der massiven Wanne mit den filigranen Armaturen gibt dem Ambiente eine leichte Anmutung!

Text | Jürgen Brandenburger

Feinsteinzeug: Cotto d‘ Este, www.cottodeste.it
Waschbecken: Alape, www.alape.de
Sauna: Lounge Q mit Sanarium, Klafs, www.klafs.de
Duschrinne: DalLmer, www.dallmer.de
Armaturen, Edelstahl: Vola, www.vola.de

Planung und Ausführung | Fliesen-Werk, www.fliesen-werk.de