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Penthousebäder – Wohnbäder mit Aussicht

 

Der Park Tower steht in einem relativ neuen Stadtquartier in Karlsruhe, das zugleich eine architektonische Visitenkarte der Stadt ist. Auf dem ehemals von der Bundesbahn genutzten Gelände entstand nach den Entwürfen von Eberhard Fichter ein bedeutendes städte-bauliches Objekt. Die etwa 25 Meter hohe Bebauung wird am östlichen Ende durch drei ca. 38 Meter hohe Türme akzentuiert. Die Türme sind in die horizontalen Gebäuderiegel der Baufelder integriert. Auf der Südseite der Bebauung werden die Gebäude durch eine Esplanade begleitet, die sechs Meter über der Ludwig–Erhard-Allee liegt.Der architektonische Ansatz beruht auf einem ausgestreckten Sockelbau, dessen Spitze in einem gläsernen Fassadenbug endet. Das Objekt ist fast komplett durch raumhohe Fensterelemente strukturiert. Die beiden über den Sockel hinausragenden Glastürme eröffnen einen weiten 360-Grad-Blick in die Karlsruher City und die oberrheinische Tiefebene.

Das städtebauliche Objekt zeichnet sich durch eine gehobene Ausstattung aus, die auch elegante und designorientierte Bäder vorsieht. Die Innenarchitektur sowie die Badgestaltung eines Teils der Wohneinheiten einschließlich einiger Penthousewohnungen wurden von den Architekten Langendorf geplant. Die hier gezeigten Bäder sind ein schönes Beispiel individueller Badplanung, die für jeden Eigentümer angepasst wurde.

Wohnbad mit Aussicht

Im 11. Stock des Park Towers entstand eine großzügige Penthousewohnung mit einem etwa 26 Quadratmeter großen Bad und einem etwa 10 Quadratmeter großen Gästebad mit Tages-WC. Das Masterbad hat einen direkten Zugang vom Schlafzimmer bzw. der Ankleide, das Gästebad ist über die Diele bzw. die Garderobe zugänglich. Zwei Glasschiebeelemente zwischen Bad und Schlafzimmer sorgen für die nötige thermische Abtrennung. Beide sanitären Räume ähneln sich in der Ausstattung und im Ambiente, sodass ein einheitliches Erscheinungsbild gewährleistet ist. Wie schon beim Bad zuvor legten die Planer und der Eigentümer Wert auf eine zurückhaltende Designsprache. Das entspannende Ambiente ist von Erdtönen geprägt und vermittelt Ruhe, Harmonie und Entspannung.

Augenscheinlicher Mittelpunkt und Eyecatcher ist die umbaute quadratische Zweipersonenwanne mit Whirlpoolsystem, die halb in einem beheizten Sockel direkt vor der Fensterfront eingebaut ist. Dieser Sockel dient auch als Sitz- und Liegefläche. Die Liegeposition der Badenden wurde so gewählt, dass diese den ungestörten Blick auf die oberrheinische Tiefebene genießen können. Der Schwalleinlauf und die Bedienelemente für das Whirlpoolsystem wurden in den Wannenrand integriert, sodass eine einfache Handhabung auch von außerhalb der Wanne gewährleistet ist.

Direkt neben der Wanne befindet sich die Waschtischkombination vor einer Vorwand, die mit einer OSB-Holzplatte verstärkt wurde. Ein etwa 110 Zentimeter großes Stahl-Email-Waschbecken mit extradünnem Rand wird rechts und links flankiert von zwei frei stehenden Wasch-tischarmaturen aus gebürstetem Edelstahl. Die Eingriffmischer wurden funktionsgerecht auf dem Waschtisch angebracht. Über dem Waschtisch wurde ein besonderes Spiegelschrankkonzept realisiert: Die beiden hohen Spiegel sind seitlich verschiebbar und bewegen sich dann entlang der beiden wandbreiten Regalbretter. Unter dem Waschtisch wurde weiterer Stauraum über den frei hängenden Unterschrank mit Auszügen generiert. Ein 82 Zentimeter breiter raumhoher Einbauschrank mit einigen Auszügen direkt gegenüberliegend bietet weiteren Stauraum für Hand- und Badetücher sowie die anderen im Bad benötigten Utensilien.

Direkt hinter der bereits beschriebenen Vorwand entstand in gleicher Breite der bodengleiche Duschbereich. Dieser ist nach vorne offen und zur Wannenseite mit einer Glaswand abgetrennt. Als Ausstattungsdetails sind eine Kopf-, Schlauch- und Seitenbrause, ebenfalls aus Edelstahl, sowie ein beleuchtetes Ablagefach zu nennen. Um die Privatsphäre zu schützen, wurde das WC beim Eintritt ins Bad rechts neben dem Einbauschrank und dem Glasschiebeelement positioniert. Ausreichend Bewegungsfreiheit im ganzen Bad ermöglicht die problemlose Badnutzung im Alter und bei einem eventuellen Handicap.

Das Gästebad mit Tages-WC ist außerhalb des Schlaftrakts direkt im Eingangsbereich über die Garderobe zu erreichen. Ausgestattet mit einem randlosen WC, einer bodengleichen Dusche mit Kopf- und Schlauchbrause, einem maßgefertigten Waschtisch mit runden Aufsatzbecken und einer frei stehenden Waschtischarmatur weist der Raum fast die gleichen Einrichtungsgegenstände auf wie im Masterbad mit Ausnahme der Badewanne.

Beide Räume wurden nicht nur farblich angeglichen, sondern erhielten auch den gleichen Materialmix aus Naturstein, Glasfliesen und Glasmosaik. Die restlichen Wände wurden glatt gespachtelt und zusammen mit den Akustikdecken atmungsaktiv beschichtet. Ein ausgeklügeltes Beleuchtungssystem sorgt für optimale Ausleuchtung, eine opulente Hängelampe über der Badewanne sorgt bei Dämmerung für stimmungsvolles Licht und ein anregendes Spiel mit Licht und Schatten.

Die Gestaltung des Bades ist auch ein Frage des individuellen Geschmacks und unterschiedlicher Trendeinflüsse, wie die zweite Gestaltungsvariante eines weiteren Penthousebades in der Wohnanlage zeigt.

Master- und Gästebad

In einer Penthousewohnung in einem der Glastürme des Tower Parks entstand eine Wohnung mit einem Wohn- und Gästebad, das auch für die daneben eingerichtete Saunakabine und die Fitnessgeräte genutzt werden kann. Über das Schlafzimmer und die angrenzende Ankleide gelangt man in das etwa 18 Quadratmeter große Bad. Beeindruckend sind das harmonische Ambiente, die sorgsam aufeinander abgestimmte Farbgebung und der eingesetzte Materialmix. Schlauchähnliche Grundrisse sind normalerweise schwierig zu gestalten. Die hier gezeigte logische Positionierung der Sanitärobjekte in Verbindung mit den Gestaltungselementen sowie der eingesetzten Lichtarchitektur zeigt eine bestechende Ausnahme von dieser Regel.

Das Bad wird wie schon erwähnt ausschließlich über die Ankleide betreten, im direkten Sichtfeld liegt die bodengleiche Dusche. In die Duschtasse ist eine Duschrinne aus dem Kieselbelag Riverstone eingelassen. Die Dusche ist mit Kopf- und Schlauchbrause ausgestattet sowie hinter einer fast raumhohen Glastrennwand abgetrennt, die den Rest des Raumes vor Spritzwasser schützt. Direkt neben der Dusche entstand hinter einer halbhohen Mauer eine sichtgeschützte Nische, in der sich das WC befindet. Zukunftsorientiert wurde die Installation so vorgesehen, dass jederzeit ein Dusch-WC nachgerüstet werden kann.

In fast voller Raumbreite steht der Waschtisch aus dem Kalkstein Jura mit zwei Aufsatzwaschbecken und zwei frei stehenden Armaturen, deren Eingriff-Mischer vorne auf der Waschtischplatte positioniert wurde. Unter der Waschtischplatte wurden Ausziehschränke eingebaut, die ebenso wie die Spiegelschränke und Ablageregale nach Entwürfen der Innenarchitekten maßgefertigt wurden. Durch den komprimierten Einbau dieser Schränke und Regale entstanden großzügige Ablage- und Stauflächen für die benötigten Utensilien. Die Waschtischplatte überlappt mit der beheizten Ablage- und Sitzplatte an der Stirnwand, an dessen Ende die runde Pool-Badewanne mit Whirlpoolsystem installiert wurde.

Das gesamte Ambiente des Bades ist in erdfarbenen Tönen gehalten, der Bodenbelag und die Platte sind aus Kalkstein Jura. Teilweise sind die Wände mit Glasfliesen versehen und die Seitenwand der Badewanne schmückt ein übergroßes Mosaikporträt einer Bonaparte-Statue.

Ein weiteres Duschbad (Abbildung links) dient zugleich als Tages-WC und Gästebad sowie als Wellness-Bad für die Saunakabine im benachbarten Sauna- und Fitnessraum. Hinter der Glasschiebetür findet die geräumige Duschkabine ihren Platz, daneben das WC. Für den gegenüberliegenden Waschtisch fanden die gleichen Materialien Verwendung wie im Masterbad. Eine Ausnahme ist hier das rechteckige Aufsatzwaschbecken aus dünnwandigem emailliertem Stahl.

Text | Jürgen Brandenburger
Fotografie | Buschkamp

Alle Bäder:
Glasfliesen | Vogue, www.glasfliesen-mosaik.de/VogueCeramica
Glasmosaik | Bisazza, www.bisazza.it/de
Naturstein | Juma Jura
Armaturen und Drückerplatten, Edelstahl | Vola, www.vola.de
Einbaumöbel | Schreinerarbeit nach Entwürfen des Innenarchitekten

Aufsatzwaschbecken Masterbad, WC, Pool |
Duravit, www.duravit.de
Aufsatzbecken Gäste-WC |  Alape, www.alape.de

Boden-/Wandbelag | Italienischer Vulkanstein, Salvatori
Naturstein | Granit Nero Assoluto
Badewanne | Kos, www.zucchettikos.it/de
Wannenschwalleinlauf | Hansgrohe, www.hansgrohe.de

Planung, Innenarchitektur |Langendorf-Architektur,
www.langendorf-architekten.de

Ausführung | Firma Buschkamp, 76448 Dumersheim

Generalplaner Park Tower |
Eberhard Fichter, AGP Generalplaner GmbH
Architrav Architekten,
www.architrav-karlsruhe.de