Multimedia in allen Räumen
Eine zentrale Raumbeschallung macht es möglich. Lautsprecher flächenbündig in Wänden oder Decken verschwinden lassen, unterschiedliche Musiktitel in verschiedenen Räumlichkeiten hören oder beliebige Filme sehen – KNX-Businstallation und HomeServer machen dies und vieles andere möglich!
Wie oft hört man den Ausspruch: „So große Lautsprecher, muss das sein?“
Die einen sagen ja, weil ein natürlicher Klang nur aus leistungsfähigen, großen Lautsprechern komme, dessen Resonanzkörper meist aus Holz gefertigt sind. Die anderen favorisieren kleine Lautsprecheranlagen, deren Klang elektronisch erzeugt wird. Der leidenschaftliche Musikhörer meint, diesen Unterschied wahrzunehmen, was objektiverweise auch zutrifft. Der Kompromiss ist als optimale Lösung nur bei einem Neubau oder der Sanierung der Räumlichkeiten durchführbar: der Einbau von hochwertigen Lautsprecheranlagen in Wände und Decken und das Einbinden in eine KNX-Businstallation. Wenn jemand sich fürs Kino begeistert, eine große DVD-Sammlung besitzt, am Abend am liebsten einen Film schaut oder Musik hö̈rt – was mö̈chte er in sein Traumhaus einbauen?
Vielleicht ein Heimkino und topmoderne Fernseher sowie Lautsprecheranlagen, die auch das kleinste auf den Tonträgern festgehaltene Detail wiedergeben und so für Emotionen sorgen. Vielleicht Lautsprecher im ganzen Haus sowie draußen, die sogar auf ‘Zuruf reagieren. Oder eine oder mehrere schö̈ne, einfache und praktische Bedienstellen, die die Befehle von überall im Haus an die Endgeräte übertragen. Welches System könnte das besser als KNX? Ein Hausbussystem ist generell nicht für die Übertragung von Audio- oder Videodaten geeignet, wohl aber für die Ansteuerung der Multimedia-Hardware und damit die Integration in das Automationskonzept. Damit ein Audiosystem, wie zum Beispiel der klassische Hi-Fi-Verstä̈rker, smart wird, muss es immer vernetzt sein. Welche Möglichkeiten zur Audioeinbindung in eine intelligente Gebäudesteuerung gibt es? Grundsätzlich empfiehlt es sich bei der Konzeptplanung, auf eine strikte Trennung von Zuspieler und Verstärker zu achten. Das System bleibt so flexibler und besser gerüstet für zukünftige Änderungen. Lautsprecher: Wand, Decke, Standgerä̈t Die wichtigsten Komponenten bei der Ausstattung des Audiosystems sind die richtigen Lautsprecher und deren Positionierung, sie haben maßgeblichen Einfluss auf den Klang. Je nach Bauform spricht man entweder von Standlautsprechern, Wandlautsprechern, Deckenlautsprechern und als Sonderform sogar von Bodenlautsprechern oder Unterwasserlautsprechern. Unumstritten haben Standlautsprecher gegenüber den anderen Bauarten bei ähnlicher Qualität mit Abstand den besten Klang und sind für den audiophilen Hörer konkurrenzlos.
Wand- und Deckenlautsprecher hingegen haben den Vorteil, sehr unauffällig, ja fast unsichtbar installiert werden zu können. Deckenlautsprecher lassen sich besonders gut in gegossene Betondecken oder alternativ in abgehängte Decken integrieren. Deckenlautsprecher Beim Einbau in abgehängten Decken und in Leichtbauwänden sollten die Lautsprecher in einen robusten Kasten aus Schichtholz, der von vielen Herstellern angeboten wird, eingebaut werden. Diese Maßnahme verhindert, dass sich die Lautsprecherfrequenzen gegenseitig stören. Jeder Lautsprecher strahlt nach hinten genauso viel Schall wie nach vorne ab, allerdings mit umgekehrter Phase, bezogen auf den Druckgradienten. Je nach wiedergegebenem Schallereignis können durch ein nicht definiertes Gehäuse, wie es eine Hohlwand darstellt, bei bestimmten Frequenzenauslöschungen deutliche Klangveränderungen gegenüber der angestrebten Wiedergabe des Originalklangereignisses entstehen. Bei Deckenlautsprechern sind das akustische Klangbild und der Stereoeffekt bedingt durch ihren Einbauort über dem Hörer den wandbasierten (auf Ohrhöhe des Hörers) oder Standlautsprechern unterlegen. Der Unterschied ist bei Frontlautsprechern signifikanter als bei Rear/Surround-Lautsprechern. Wandlautsprecher Gängige Montageorte für Wandlautsprecher sind Beton-, Mauerwerk- oder Leichtbauwänden. In jedem Fall ist eine gute Planung für die Verkabelung und den notwendigen Einbaukasten wichtig. Gegenüber der Deckenmontage werden Sie in der Regel durch einen besseren Klang belohnt, sind aber dennoch weniger flexibel, was die Platzierung betrifft. Leider hat ein liebevoll eingebauter Wandlautsprecher nicht selten die Eigenschaft, genau dort zu stehen, wo das neu erworbene Möbelstück aufgestellt werden möchte, da sind sorgfältige Planungen unumgänglich. Kombinierte Installationen mit Decken-, Wand- und Standlautsprecher sind möglich, das stellt einen sehr guten Kompromiss dar. Zum Heimkino mit Surround-THX-Beschallung werden einfach die Wandlautsprecher dazugeschaltet.
Eine weitere Möglichkeit ist die Multi-Raumbeschallung, die über die KNX-Anbindung elegant gelöst werden kann. Um einen Ton aus den Lautsprechern zu bekommen, benötigt man entsprechende Endgeräte wie den Hi-Fi-Verstä̈rker beziehungsweise Endstufen. Hier sind der Fantasie und dem Budget keine Grenzen gesetzt, diese Endgeräte sollten sich jedoch immer an den Lautsprechern und den erstrebten Einsatzgebieten orientieren. Fü̈r den begeisterten Automatisierer wie geschaffen sind Multiroom-Verstä̈rker mit eingebautem KNX-Anschluss. Mit ihnen gelingt der Spagat zwischen dem Audiosystem und der Smart-Home-Infrastruktur am besten. Natürlich funktioniert es mit mehr oder weniger Aufwand, auch andere Lösungen smart zu integrieren, aber mit einer nativen KNX-Anbindung ist es besonders komfortabel. Viele Schalterhersteller bieten hier sehr gut integrierte Lösungen an. Der KNX-fähige Multiroom-Verstä̈rker auch im 19-Zoll-Einschubformat mit eingebautem Busankoppler hat optionales Webradio, einen integrierten MP3-Player und diverse verstärkte Ausgänge für Stereolautsprecher. Ein weiteres System ist das Multi-User-System Ein System für das gesamte Haus, Zimmer für Zimmer. Damit haben alle Familienmitglieder jederzeit und überall im Haus ihre eigene Lieblingsmusik dabei. Das Prinzip basiert auf individuellen Nutzerprofilen: Auf Knopfdruck wird über Lautsprecher im jeweiligen Raum die zuletzt gehörte Musik oder einer der persönlichen Favoriten abgespielt, und zwar in bester CD-Audioqualität. Über das Smartphone oder Tablet, die Fernbedienung oder Displays einiger namhaften Schalterhersteller an der Wand greift jeder auf seine persönlichen Playlisten- und Radiosender zu. Musik-Dienste aus dem Internet werden über Bluetooth oder WLAN eingespielt, beispielsweise über die Bluetooth Dockingstation. So landet die Musik vom Smartphone oder Tablet von Online-Streamingdiensten sofort auf den Lautsprechern im Raum, natürlich sind auch konventionelle CD-Spieler in das System intregierbar. Werden Videoinhalte vom Tablet via Apple TV, Google Chromecast oder Amazon Fire TV oder anderen auf dem Fernseher dargestellt, registriert dies das Mulit-User-System und spielt den Ton dazu ab, ohne dass es weiterer Bedienschritte bedarf. Selbst der Radio- oder Fernsehton kann über die Räume mitlaufen – jetzt verpasst niemand mehr das alles entscheidende Tor, wenn der Gang zum Kühlschrank unvermeidlich ist.
Die Basis ist eine Vernetzung via Ethernet, mit einem KNX-Gateway wird das leistungsstarke Multi-User-Audiosystem auch Bestandteil der übergreifenden Gebäudeautomation. Zur Einbindung werden meistens zwei Ansätze angeboten – über IP-Telegramme oder über den KNX-Bus als wichtigstem Standard der Hausautomation. Mit dem KNX-Gateway lässt sich das Multi-User-System aus der KNX-Welt heraus steuern – und umgekehrt. Das KNX-Gateway bietet die Möglichkeit, über einen Server bis zu 10 Räume in der Standardkonfiguration und mit einem zweiten Gateway bis zu 20 Räume in der erweiterten Konfiguration zu bedienen – alles aus dem KNX-System heraus. Es gibt jedoch auch Kooperationen zwischen Schalterherstellern und einigen Home-Sound-Herstellern. Über einen speziellen KNX-Gateway wird eine klangvolle Verbindung geschaffen. Es vereint die intelligente KNX-Gebäudesystemtechnik mit dem Multiroom-Sound. Über die KNX-Bedienelemente lassen sich dabei bis zu 30 Geräte steuern – gemeinsam mit den klassischen Raumfunktionen wie Beleuchtung, Verschattung und Temperatur.
Text | Jürgen Brandenburger
Abbildungen | Hersteller
Canton, www.canton.de
KEF, www.kef.com
Boston Acoustics, www.bostonacoustics.de
Klipsch, www.klipsch.com
B&W, www.bowers-wilkins.de
Sonos, www.sonos.com
Amazon, www.amazon.de
Apple, www.apple.de
HomeServer Revox, www.revox.de, in Kooperation mit GIRA, www.gira.de
Schalterhersteller/Wandradio
Busch-Jaeger, www.busch-jaeger.de
Albrecht Jung, www.jung.de
Gira, www.gira.de
Berker, www.berker.de Hager, www.hager.de
KNX Sonos-Gateway mit dem Multiroom-Sound von Sonos Jung, www.jung.de | Sonos, www.sonos.de
Mit den farbigen oder weißen Glasrahmen (Bild oben, weiße Ausführung) der A-Creation kommt das wahlweise schwarze oder weiße Display des Smart Radios besonders gut zur Geltung. Selbstverständlich lassen sich auch alle weiteren Rahmen der Serien A und AS perfekt damit kombinieren.Gemäß dem Baukastensystem des Herstelles lassen sich Smart Radio und Lautsprecher auf Wunsch auch separat montieren. Die weiche Linienführung der CD-Rahmen sorgt dabei für eine harmonische Optik. Im Design des Klassikers LS 990 wirken Smart Radio und Lautsprecher einmalig elegant, ob in einen Einfach- oder einen Mehrfachrahmen montiert. Auch die übrigen Rahmenvarianten der Serie LS setzten natürlich Highlights. Jung, www.jung.de
Das ControlTouch® KNX IP-Gateway verbindet die KNX-Installation mit dem IP-Netzwerk (LAN) und steuert alle KNX-Funktionen im Gebäude. Die Applikationen für iOS und Android ermöglichen eine intuitive Bedienung und machen nicht nur Smartphones und Tablets, sondern bald auch die Apple-Watch zur praktischen Fernbedienung für die KNX-Anlage. Neben der Steuerung von Schaltern, Dimmern, Jalousien und Szenen bietet der ControlTouch® KNX die Möglichkeit, IP-Kameras, Sonos-Wireless-Boxen und Philips-Hue-Leuchten in das System einzubinden. Über die lokale Benutzer-Unterstützung können Rollen mit Benutzerrechten vergeben werden.
Busch-ControlTouch® und Busch-ComfortPanel®| beide Busch-Jaeger, www.busch-jaeger.de
Die nächste Generation des modernen Home-Entertainments ist da. Innovative Radios, die auch Musik vom mobilen Endgerät streamen. Dazu sind sie diskret und platzsparend im Design der Schalterprogramme des Herstellers installiert. Und man kann sie überall einsetzen – in der Küche, im Bad, im Schlafzimmer oder an jedem weiteren Ort im Haus. Das Smartphone zählt heutzutage zu einer der wichtigsten Musikquellen. Ganz einfach regionale Radioprogramme in bester Qualität hören und zusätzlich nach Lust und Laune per Bluetooth seine eigene Musik vom Smartphone, Tablet oder Laptop streamen.
Busch-Radio BTconnect | Busch-Jaeger, www.busch-jaeger.de
Diese Wand- und Deckeneinbau- Lautsprecher sind für den täglichen Gebrauch und zur zentralen Raumsteuerung ideal. Das System kann auch sehr gut als Zusatzlautsprecher für die Surroundbeschallung und für entsprechend codierte Filme in „5.1“ beziehungsweise „7.1“ installiert werden. Für den hochwertigen Musikgenuss in Highendqualität führt jedoch an Standlautsprechern kein Weg vorbei.
Gira, www.gira.de, in Kooperation mit Revox, www.revox.de
Sprachgesteuerter Smart Speaker, der mehrere Voice-Services unterstützt und Musik, Podcasts, Hörbücher und andere akustische Inhalte von mehr als 80 Streaming-Diensten abspielen kann. Mit kraftvollem Sound und in den Hintergrund tretendem Design. WLAN-Speaker, Sonos, www.sonos.com
Das System hat nicht nur Dolby-Sound, sondern auch einen integrierten Smart Home Hub für die einfache Anbindung smarter Endgeräte. Binnen Minuten lassen sich unter anderem Lichter und Stecker einrichten und steuern. Routinen ermöglichen die Steuerung verschiedener Geräte und Aktionen mit einem einzigen Befehl. Echo und Echo Plus | Amazon, www.amazon.de
Der kabellose Lautsprecher erhält neue Funktionen, mit denen Nutzer mit Siri sogar noch mehr erledigen können, beispielsweise nach Liedtexten suchen, mehrere Timer stellen, Telefonate führen und vieles mehr. Der Lautsprecher liefert die höchstmögliche Hi-Fi-Audioqualität, wo auch immer man ihn zu Hause platziert. HomePod, Apple, www.apple.de