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Natursteinbad

Bäder mit Natursteinen sind immer beliebter: Das massive Material mit opulenter Struktur, das meist über Jahrhunderte entstanden ist, ziert Wände, Böden und andere augenfällige Objekte im Bad. Sequoia Brown, der Naturstein in warmen Farben von Beige bis dunkles Braun, sollte dem hier vorgestellten 25 Quadratmeter großen Bad eine persönliche Note geben. Allem voran zeigen sich dort den Besuchern nebst einzigartiger, bizarrer und zerklüfteter Landschaft einige der ältesten und mächtigsten Bäume der Erde. Doch mit dem kalifornischen Nationalpark verbindet dieses wunderschöne Material nichts  – und erst recht keine Herkunft in den USA. Vielmehr liegt sein Ursprung in den Steinbrüchen von Brasilien.

Seine Namensgebung liegt in der einzigartigen holzähnlichen Struktur begründet. Sie erinnert den Betrachter an den Querschnitt hochbetagter Bäume mit dunkler Rinde und zeigt ihm eine Vielzahl von Adern, die das Gestein kunstvoll durchziehen. Die Assoziation der zahlreichen Jahresringe und die braune Farbgebung bewegten die Namensgeber dazu, das erlesene Gestein als Sequoia Brown zu betiteln.

Die Eigentümer sind viel gereiste Eheleute

Die Bauherren kannten den Marmor von ihrer Reisetätigkeit in Brasilien. Sie entschlossen sich schon nach dem ersten Kontakt mit dem Material, es in den geplanten Neubau des Hauses respektive in das Bad einzusetzen. Ein Teil der Wände wurden mit großen Marmorplatten Sequoia Brown ausgestattet, was handwerkliche Erfahrung, spezielle Verarbeitungstechniken und lasergenauem Zuschnitte der großen Marmorplatten erforderte, damit alles wie aus einem Guss erscheint. Bei der Planung des Bades entschloss man sich, nur Teile des Raumes mit Sequoia Brown auszustatten, um die großzügige Wirkung des Raumes nicht zu beeinträchtigen.

So wurden der Waschtisch-, der WC- und der Wannenbereich mit dem schweren und harten Marmor ausgestattet.

Das Tageslichtbad sollte vom Grundgedanken her minimalistisch ausgestattet sein. Da ist der Waschtisch, dessen Waschtischplatte seitlich weitergeführt wird, er wirkt zusammen mit der Spiegel-Wandnische wie aus einem Block. Ein fortlaufendes Muster zeigt sich dabei, das sich auch in den drei beleuchteten Nischen fortsetzt. Formschöne, schlichte Aufsatzwaschbecken aus glasiertem Stahl passen sich gut in das Ensemble ein. Der bodentiefe, hochglänzende Unterschrank mit vier Teleskopauszügen wurde vom Schreiner maßgefertigt und bietet viel Stauraum und Ablageflächen für den sanitären und kosmetischen Tagesbedarf.

An das Waschtischensemble schließt sich direkt das wandhängende, randlose Tiefspül-WC an, es wurde mit einer Marmorplatte in gleicher Höhe wie am Waschtisch eingegrenzt. Auffallend sind die Edelstahl-Drückerplatte und das Einbaumodul, das sowohl Papierrollen als auch die Toilettenbürste aufnimmt. Direkt gegenüber an einer abgeschrägten Vorwand findet sich der zweite Schwerpunkt des Bads, die frei stehende Wanne, die von Phoenix Design, einer hochdekorierten Designschmiede aus Stuttgart, entworfen wurde. Sie steht vor einem Marmorsockel, der in eine wandhohe Marmorplatte aus massivem Sequoia Brown mündet. Das Material der in der Designsprache eher zurückhaltenden Wanne mit weichen femininen Formen besteht aus einer glatten Oberflächenglasur, die abrieb- und kratzfest sowie pflegeleicht ist. Mit der Oberflächenveredelung bleibt die Wanne besonders lange schön und sauber. Im Sockel sind alle Versorgungsleitungen untergebracht, die Wannenarmaturen wurden auf der Oberfläche installiert.

Gegenüber, oberhalb der Wanne, hinter einer fast raumhohen Vormauer, ist der bodengleiche Duschplatz positioniert. Auch hier hat man auf eine zurückhaltende Ausstattung, die aus einer Schlauch-Kopfbrause, zwei beleuchteten Ablagenischen sowie einem Entwässerungs-Bodenpaneel besteht, Wert gelegt. Die Vorderseite der Dusch-Trennwand wurde mit einem großen Handtuchtrockner ausgestattet.

Das großzügige Ambiente des Raumes wird durch die warme, harmonische Farbgebung der erdfarbenen Brauntöne unterstrichen. Der beheizte Fußboden ist mit großen quadratischen Feinsteinzeugfliesen gefliest, Teile der Wände und die Decke sind glatt gespachtelt und weiß, in der Dusche beige beschichtet. Neben den großen Tageslichtfenstern erfolgt die Kunstlichtbeleuchtung über direkte Spots an der Decke, die den Raum wirkungsvoll ausleuchten. Indirekt beleuchtete Nischen, die separat von der Spotbeleuchtung gesteuert werden können, sorgen für das gedämpfte, entspannende Licht.

Text | Jürgen Brandenburger, Fotografie | Dieter Drossel

Marmor/Naturstein | Sequoia Brown, Antolini, www.antolini.com/de
Aufsatzwaschbecken | ME 500, Alape, www.alape.de
Badewanne | Pura Vida, Duravit, www.duravit.de
Wannenarmatur, Duscharmatur | Tara Logic, Dornbracht, www.dornbracht.de
WC | Pro S, Laufen Bathrooms, www.laufen.com

Architekt | Bernd Amberg Bauberatung, www.amberg-bauberatung.de
Ausführung | Horst Zentgraf GmbH, www.horst-zentgraf.de