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Türkommunikation Hi-Tech an der Haustür

Eine kleine Revolution war die Erfindung der elektrischen Türklingel. Als Johann Philipp Wagner sie 1836 in Frankfurt am Main entwickelte, begann damit die fortschrittliche Türkommunikation. Bis heute hat sich an dem technischen Prinzip nichts verändert.

Der Türklopfer
Das waren Zeiten, als man sich ausgiebig Gedanken darüber machte, welcher Türklopfer wohl am besten zur Eingangstür passt. Auch heute noch ist er als nostalgisches Accessoire an hochmodernen Haustüren zu sehen, wenn auch meist losgelöst von seiner ursprünglichen Funktion. Abgelöst wurde der Türklopfer durch die Drehklingel, die an einigen historischen Bauwerken noch immer ihre Dienste tut.

Wie funktioniert die elektrische Klingel?
Im Grunde ganz einfach: Hausklingeln werden mit Gleichstrom geringer Spannung betrieben. Betätigt man den Klingelknopf, dann schließt sich der Spulenstromkreis. Durch das Magnetfeld der Spulen wird der Anker zum Spulenkern gezogen. Dieser Vorgang löst zwei Bewegungen aus: Der Klöppel schlägt gegen die Glocke und erzeugt den Signalton, gleichzeitig hebt die Kontaktfeder von der Stellschraube ab und unterbricht dadurch den Stromkreis. Das Spulenfeld bricht zusammen und Kontaktfeder sowie Klöppel kehren in ihre Ausgangslage zurück. Damit ist der Stromkreis wieder geschlossen. Der beschriebene Ablauf kann erneut einsetzen.

Heute sind wir weit weg von dieser Art der Türkommunikation, natürlich gibt es auch noch sehr einfache Türöffnungsanlagen, jedoch werden die meisten modernen Neubauten bereits mit modernen Anlagen ausgestattet, die oftmals in die KNX-Bustechnik des Hauses eingebunden werden. Es gibt je nach Anforderung einfachere oder auch sehr aufwendige Installationen. Die modernen Türkommunikationsanlagen bieten viele Vorteile, aber den einen Nachteil, dass ein Fachmann diese Technik einbauen muss, die dann entsprechend der Bedürfnisse der Hausbesitzer oder Mieter programmiert werden kann.

Herstellerneutrale, offene Standards sind in der Gebäudetechnik auf dem Vormarsch. Strukturierte Datennetzwerke dienen als gemeinsame physische Basis weiterer Funktionen, beispielsweise der Internettelefonie (VoIP), der internen Kommunikation oder der Übertragung von Entertainment-Inhalten wie Musik oder Video-Streams.

Wird auch die Tür- und Gebäudekommunikation in die IP-Welt eingebunden, ist sie daher nur eines von mehreren Subsystemen. Technisch und funktional hat dieses besondere Ansprüche zu erfüllen: Die Türkommunikation überwacht und steuert den Zugang von außen, ist damit sicherheitsrelevant und stellt hohe Anforderungen an Zuverlässigkeit, Ausfallsicherheit und Bedienung. Türkommunikation bedeutet Kommunikation in Echtzeit. Da am Eingang zahlreiche Funktionen zusammenlaufen, wird die Integrationsfähigkeit der Systeme zum wichtigen Kriterium. Kommunikation, Videoüberwachung, Zutrittskontrolle, Alarm- und Meldeanlagen bilden idealerweise kein Sammelsurium, sondern sind funktional und gestalterisch aus einem Guss. Der Eingangsbereich gilt als Visitenkarte des Hauses. Schon an der Tür wird der Stil des Hauses demonstriert: Die Installation muss daher nicht nur technischen, sondern auch ästhetischen Ansprüchen genügen.

Für jeden Anspruch die richtige Lösung. Mit der breiten Palette durchdachter Produkte kann für jede Art von Gebäude die optimale Türkommunikation verwirklicht werden. Möglich wird dies ohne großen Installationsaufwand durch die 2-Draht-Bustechnik in Verbindung mit hochwertigen und sorgfältig aufeinander abgestimmten Materialien. So eignet sich die neue Generation von Türkommunikation für den Ersteinsatz im Neubau genauso wie für die nachträgliche Integration bei der Modernisierung jeder Art von Immobilien.

Oft beginnen Geschichten und Momente des Lebens an der Tür. Hier treffen Außenwelt und Zuhause aufeinander. Viele alltägliche Begegnungen des Lebens finden hier statt. Und das am besten so sicher wie möglich.

Gerade in der heutigen Zeit ist es kein Luxus mehr, sondern fast eine Notwendigkeit, zu wissen, wer draußen steht, und zu hören, was sein Anliegen ist. Video- oder Audioanlagen bieten hier die Sicherheit, kontrolliert Einlass zu gewähren.

Für alle Gegebenheiten und jeden Anspruch ist das passende Produkt erhältlich, im zeitlosen Design, als Aufputz- oder Unterputzvariante. Sogar die Türöffnung ohne Schlüssel ist möglich, es gibt drei unterschiedliche Module, die in die Türkommunikation eingebaut werden können. Im Falle des Fingerprint-Moduls wird der Fingerabdruck gescannt, um durch den sogenannten Binärcode die Berechtigung zu überprüfen. Das Transponder-Modul erlaubt das Öffnen der Tür über programmierbare Schlüsselkarten. Als praktische und preiswerte Alternative können auch Smartphones zum Türöffnen eingesetzt werden. Der Vorteil liegt darin, dass sich die Tür öffnet, sobald der Berechtigte davor steht. Der Nachteil dabei ist, wie bei allem, was über das Smartphone gesteuert wird, dass die Daten ausgelesen werden können.

Die Programmierung erfolgt direkt am Modul oder über einen Web-Browser.
Das Tastatur-Modul erlaubt das Öffnen der Tür per PIN-Code-Eingabe. Verfügbar sind die Tasten 0 bis 9, *, #, Öffnen, Klingeln, Licht und Löschen. So kann beispielsweise auch über die Eingabe der Wohnungsnummer bei größeren Wohngebäuden gezielt eine bestimmte Wohnung angeklingelt werden.

Das Fingerprint-Modul stellt die Berechtigung durch Scannen des Fingerabdrucks fest.
So erfasst es den Binärcode, der bei jedem Menschen einzigartig ist. Der integrierte Zeilensensor kann bis zu 64 unterschiedliche Nutzer erlernen und erkennen. Ein Finger­scanner ist praktisch und komfortabel. Werden alle Familienmitglieder abgespeichert, muss niemand mehr einen Schlüssel mitnehmen. Gerade bei Kindern ist das sehr vorteilhaft: Dass sie den Schlüssel verlieren und dann vor verschlossener Türe stehen, kann nicht mehr passieren. Das Öffnen der Tür gestaltet sich einfach und unkompliziert.

Genauso wie sich die Türöffnungssysteme unter­schei­den, gibt es auch die Türkommunikationssysteme in vielen Varianten. Zu jedem System gehört eine Türsprechanlage außen und mindestens eine im Innern des Hauses, es können jedoch auch mehrere integriert werden. Über verschiedene Möglichkeiten lassen sich Smartphones, PCs und sogar Telefonanlagen mit einbinden. So können Festnetz- und Mobiltelefone dazu genutzt werden, Rufe anzunehmen und die Tür zu öffnen. Einen spannenden Film verfolgen und nicht aufstehen mü̈ssen, weil jemand an der Tür klingelt, auch hierfür gibt es die richtige Technologie.

Es wandelt das Signal der Videokamera im Außenbereich um und gibt es an das TV-Gerät weiter. Türkommunikationssysteme bieten die Möglichkeit, Tür- und Wohnungsstationen vollständig in IP-Netzwerke einzubinden. So kö̈nnen verschiedenste IP-Bediengeräte für die Verstä̈ndigung mit Besuchern im Eingangsbereich genutzt werden. Zusä̈tzlich lä̈sst sich das Türkommunikationssystem auf Wunsch auch direkt in die KNX-Gebä̈udesteuerung integrieren.

Der Paketdienst will ein Paket abgeben, doch es ist niemand im Haus. Über das Mobiltelefon nimmt er Kontakt zum Empfä̈nger auf. Dieser erzeugt ü̈ber das Telefon einen einmalig gü̈ltigen Universalcode und sendet ihn per SMS an den Paketboten. Nach Eingabe der Zahlenkombination ö̈ffnet die Tür. Bei einer zweiten Eingabe dieses Codes wü̈rde der Zutritt verweigert werden.

2-Draht-Bus: Technologisch basiert das Türkommunikationssystem auf dem 2-Draht-Bus, bei dem für die Spannungsversorgung der Komponenten sowie die Übertragung aller Audio- und Videosignale nur zwei Leitungen erforderlich sind.

So lässt sich eine vorhandene Klingeleinrichtung problemlos durch das System ersetzen. Statt neue Leitungen zu verlegen, werden die bestehenden Leitungen genutzt. Auch bei Neuinstallationen reduziert die 2-Draht-Bus-Technik den sonst üblichen Verkabelungsaufwand fü̈r eine Türsprechanlage und ermöglicht eine schnelle, verpolungssichere Installation.
Ein-Mann-Inbetriebnahme durch einfache Programmierung: Die Systeme lassen sich meistens kostensparend von nur einem Monteur programmieren, was auch bei späteren Wartungen hilfreich ist.

Die Inbetriebnahme der Anlage ist einfach: Zunä̈chst werden an der Türstation für jeweils drei Sekunden die Ruftaster in der Reihenfolge gedrü̈ckt, in der anschließend die Wohnungsstationen zugeordnet werden sollen. Dann werden der Reihe nach die Wohnungsstationen abgearbeitet, indem jeweils die Taste „Licht“ gedrückt wird. Alternativ kann die Abarbeitung auch durch Bedienung des Etagenruf­tasters erfolgen.

Die KFW fördert moderne Türkommunikation.
Die Förderbank KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) unterstützt im Programm „Altersgerecht Umbauen“ auch moderne Türkommunikation mit einem Investitionszuschuss von bis zu 6250 Euro. Die KfW fördert Einbruchschutz, mehr Wohnkomfort und den Abbau von Barrieren. Zu den geförderten Modernisierungsmaßnahmen zählen der Einbau von Gegensprechanlagen, Beleuchtung und Briefkästen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Wer eine moderne Türstation mit Kamera installieren lässt, wohnt sicherer. Man sieht immer, wer vor der Haustür steht. Und die elektronische Zutrittskontrolle, beispielsweise berührungslose Türöffner, bietet deutlich mehr Schutz und Komfort als herkömmliche Schlüssel.

Moderne Türkommunikation erleichtert auch den barrierefreien Zugang. Das beginnt bei der klaren Gestaltung und der einfachen Bedienung. Auch ältere oder sehbehinderte Menschen finden sich so schnell zurecht. Spezielle Funktionen sind auf die Bedürfnisse behinderter Menschen zugeschnitten: Die Zustandsanzeige mit hinterleuchteten Symbolen signalisiert Hörbehinderten, dass der Ruf angenommen und die Tür geöffnet wird. Die induktive Ankopplung verstärkt das Signal der Türstation für Hörgeräte. Und für Blinde bietet Siedle große Ruftasten mit erhabener Blindenschrift.

Text | Jürgen Brandenburger
Abbildungen | Hersteller

 

Wohnungsstationen sind die Sprech- und Bedieneinheiten an der Wohnungstür. Für die Aufputz- und Unterputzinstallation bieten die Geräte, die sich passend zu den Schalterprogrammen modular zusammenstellen lassen, auch komplett vormontierte Stationen. Tü̈rsprechanlagen fü̈r außen: Die Türstationen sind fü̈r jeden Anwendungsbereich geeignet, vom Einfamilienhaus bis zum großen Objekt. Netzwerkfähige Türkommunikation: Das Türkommunikations­system bietet die Möglichkeit, die Tür- und Wohnungsstationen vollständig in IP-Netzwerke einzubinden. So können verschiedenste Bediengeräte, Control Clients oder Computer einfach für die Verständigung mit Besuchern im Ein-gangsbereich genutzt werden. Auf Smartphones und Tablets kann die Türkommunikation im hauseigenen WLAN-Netz ü̈ber Videotelefonie-Apps erfolgen.

Alle GIRA, www.gira.de


Mit den drei Zutrittskontroll-Modulen Transponder, Tastatur und Fingerprint stellen verschiedene Hersteller eine interessante Lösung fü̈r den Wohnbau oder Zweckbau vor. Einstellungen – wie beispielsweise Zugangsberechtigungen – können direkt am Modul vorgenommen werden. Für das Transponder-Modul sind Schlü̈sselkarten separat erhältlich. Als praktische und preiswerte Alternative können auch Smartphones mit Near-Field-Communication-Funktion (NFC) zum Türöffnen eingesetzt werden. Das Tastatur-Modul erlaubt das Öffnen der T̈ür per PIN-Code-Eingabe sowie das direkte Anklingeln einer bestimmten Wohnung im Mehrfamilienhaus. Das Fingerprint-Modul erteilt die Berechtigung des Besuchers durch Scannen des Fingerabdrucks.

Alle Busch-Jaeger, www.busch-jaeger.de

Mit einer großen Anzeige und der übersichtlich strukturierten Bedienoberfläche erfüllt
es auch höchste Sicherheitsansprüche im eigenen Haus. Zur Überwachung sämtlicher Eingangstüren kann jederzeit eine Video-/Audio-Verbindung aufgebaut werden.  Auch ohne eine bestehende Sprechverbindung lässt sich erkennen, wer geklingelt hat. Für die schnelle interne Rücksprache kann das Mikrofon des Panels stumm geschaltet werden. Zudem können jederzeit Livebilder der zusätzlich installierten Kameras
aufgerufen werden.

Touchpanel Smart-Control 7“ – eine Kooperation zwischen

Jung, www.jung.de
und Siedle, www.siedle.de

Video-Innenstation mit großem Display. Auf einen Blick: Mit dem neuen, großen 2,7″/70 mm-Display für die Video-Innenstationen erkennt der Bewohner nun noch besser, wer vor der Tür steht. Praktisch: Auf Wunsch können die bereits installierten, kleineren Displays ohne Konfiguration einfach ausgetauscht werden. Klare Türkommunikation: Dank hochwertigem Klang und optimaler Lautsprecherqualität (Ruf­lautstärke stufenweise einstellbar bis 92 dB(A)) verstehen sich Bewohner und Besucher bestens. Freisprechen und das Türöffnen per Tastendruck gewährleisten ein einfaches Handling. Die Innenstation zur kompakten Aufputzmontage: Rufen, Sprechen, Türöffnen – die Standardausführung erfüllt die wichtigsten Anforderungen mit Bravour. Internruf, Mithörsperre, elf verschiedene Ruftöne und fünf Stufen einstellbare Ruflautstärke bis 83 dB(A) gehören zum Standard.

Alle JUNG, www.jung.de