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Jürgen Brandenburger im Gespräch mit Birthe Tofting, Director of Int. Sales, VOLA A/SJürgen Brandenburger im Gespräch mit Birthe Tofting, Director of Int. Sales, VOLA A/S

 

VOLA ist zeitloses Design.
Seit dem Entwurf der ersten Armaturen 1968 basiert die Designsprache auf geometrischen Grundformen, das ist bis heute unverändert. Die Ästhetik entsteht durch die einzigartigen Proportionen, die niemand bisher kopiert hat. Unsere Produkte waren von Anfang an als ein Baukastensystem konzipiert und das ist immer noch ein sehr wichtiges Element. Wenn wir die sozialen Medien verfolgen, sehen wir, dass es immer neue Kombinationen der VOLA Bauteile gibt – deshalb wird VOLA auf immer neue innovative Arten verwendet. Die besonders hohe Qualität in der Verarbeitung ist ein weiteres sehr wichtiges Merkmal.

Das Familienunternehmen mit der gleichnamigen Marke hat seinen Hauptsitz in Dänemark und ist weltweit mit Tochterunternehmen vertreten, unter anderem auch in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Welchen Stellenwert haben diese drei „Töchter“ innerhalb des gesamten Unternehmens?

Deutschland, Österreich und die Schweiz waren einige der ersten Exportmärkte von VOLA. Heute ist Deutschland unser größter Exportmarkt. In Deutschland sitzen ja einige der besten Armaturenhersteller. Dies war uns Ansporn, uns im technischen Bereich immer weiter zu entwickeln, um den Ansprüchen der deutschen Kunden und Handwerker gerecht zu werden.

Wo hat sich die Marke außerhalb des deutschsprachigen Raumes am weitesten entwickelt?

Wir sind auf den europäischen Märkten stark gefragt, insbesondere in England und Belgien, aber unser größter Markt ist immer noch Dänemark.

Welche Kernkompetenz zeichnet die Marke aus?

Unsere Kernkompetenz besteht aus zwei Elementen: aus unserem originalen Design, bei dem keine Kompromisse eingegangen werden, und aus unserer Organisation, die die VOLA Design-DNA und unsere hohe Qualität versteht. In unserer Produktentwicklung wird unsere Design-DNA immer wieder neu interpretiert, aber stets unter der Voraussetzung, dass die besondere VOLA Identität nicht verwischt wird.
Die hohe Qualität in der Verarbeitung besteht unter anderem darin, dass die Edelstahloberfläche richtig gebürstet wird, dass die Lötungen perfekt sind und dass wir schnell und flexibel liefern können. Es dauert Jahre zu lernen, wie man unsere Qualität herstellt. In den meisten Fällen werden die Leute im Werk von uns selber ausgebildet, eben weil man diese Fähigkeiten anderswo nicht lernen kann.
Einige Armaturen von VOLA werden oft als „Design-Klassiker“ bezeichnet, vergleichbar etwa mit Porsche in der Automobilbranche. Ist dies in der Vermarktung eher positiv oder hinderlich?

Die Marke als Designklassiker steht für Kontinuität, aber VOLA steht auch für Innovation. In den letzten 10 Jahren haben wir 12 neue Produkte auf den Markt gebracht, die alle internationale Designpreise gewonnen haben, in vielen Fällen auch spezifische Preise für innovatives Design. VOLA steht sozusagen auf zwei Beinen, Kontinuität und Innovation.

Die Marke ist sehr eng mit Architekten verbunden, oft wird VOLA auch als Architekturmarke bezeichnet. Was unternimmt das Unternehmen, um auch nachkommende Generationen von Architekten für die Produkte zu begeistern, damit diese eine gewisse Loyalität zur Marke, zu deren Werten und Qualität entwickeln?

Von Anfang an, seit dem Jahre 1968, war VOLA bei Architekten sehr beliebt. Die älteren Generationen von Architekten wissen, dass VOLA die Formen geschaffen hat, die jetzt so oft kopiert werden. Wir erleben jetzt, dass die jüngeren Generationen von der VOLA Geschichte fasziniert sind. Ich glaube, dass eben die jungen Leute, die oft in einer schnell laufenden Welt lebt, langlebige Elemente in ihrem Leben brauchen.

Sehen Sie die Gefahr, dass der „Design-Klassiker“ sich in den kommenden 10 bis 20 Jahren zum Liebhaberprodukt für Insider und Kenner entwickeln könnte?

Eigentlich nicht. Wir stellen fest, dass viele moderne Menschen heute lieber in wenige gute Produkte investieren, statt immer neue zu kaufen und sie dann nach kurzer Zeit wieder wegzuwerfen. VOLA Produkte bewähren sich für Generationen, weil das Design zeitlos ist und die Qualität hält. Wir liefern immer noch Ersatzteile für Armaturen, die 50 Jahre alt sind. Und wenn es technische Verbesserungen gibt, fertigen wir immer Umrüstsätze, sodass auch ältere Modelle wieder auf den neusten Stand gebracht werden können.

Werden alle VOLA-Produkte am Hauptsitz in Dänemark hergestellt oder gibt es noch andere Produktionsstätten innerhalb bzw. außerhalb des Landes?

Alle VOLA Produkte werden in Dänemark hergestellt. Das ist die einzige Lösung für unsere Qualität, die nur wir gewährleisten können, und die Logistik, die bei VOLA sehr schnell und flexibel ist.

Armaturen unterliegen, wie andere Produkte auch, einer ständigen Weiterentwicklung. Schlagwörter wie „Smart Home“, Decken-Kopfbrause mit emotionalem Licht, Decken-Einbausysteme und verschiedene programmierbare Duschszenarien scheinen das Bad der Zukunft zu prägen. Wie steht „Vola“ dazu?

In den 1960er-Jahren wollte Arne Jacobsen Ordnung, Harmonie und Ästhetik im Badezimmer schaffen. Das will VOLA immer noch.

Wir sehen das Badezimmer als einen Raum der Ruhe, in dem man sich von der Welt zurückziehen kann.

Es ist nicht unsere Philosophie, Lichteffekte und digitales Spielzeug anzubieten. Wir wollen lieber ein Zen-Gefühl schaffen, das man in keinem anderen Raum im Haus hat.

Wir wollen aber gern dazu beitragen, dass der Bauherr Wasser sparen kann – je nach individuellem Bedarf. Das berührungslose VOLA Konzept ist im Moment im Objektbereich sehr gefragt. Diese Nachfrage verbreitet sich auch langsam im Privatbereich.